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10 - 12. Februar 2011
Do - Sa
20:30
D-Premiere
  Cadavres Exquis
Compagnie drift mit Musik von Helga Pogatschar

Köstliche Leichen bevölkern die Bühne. Alle diejenigen, die über einen Sinn für schwarzen Humor verfügen, werden sich freuen, wenn sie all die möglichen Variationen über das Thema Agonie sehen. In der Ästhetik des Film Noir und mit der expressiven Gestik von Akteuren in Martial Arts Filmen, in einer ausgefeilten Bewegungssprache des Spotts wird die Zeit des Todessturzes aufs Maximum zerdehnt und das Spiel mit dem Scheintod gespi
elt.


Choreographie, Dramaturgie Béatrice Jaccard
Regie, BühnePeter Schelling
Musik – Helga Pogatschar

TanzBéatrice Jaccard, Monica Munoz Marin, Judith Rohrbach, Marco Volta

Streichqartett in München und Zürich
Joe Rappaport – Violine, Luciana Beleaeva Violine, Gunter Pretzel – Viola,
Graham Waterhouse
– Violoncello

MusikerInnen in Fribourg und Basel
Delphine Richard
– Violine, Stéphanie Jungo – Violine, Valentine Ruffieux – Viola,
Sébastien Bréguet
- Violoncello, Orchestre de Chambre Fribourgeois

Licht – François Gendre
Kostüme – Daphné Ineichen
Produktion – Beatrice Rossi


Premiere 24. November 2010, Nuithonie, Fribourg
weitere Termine in der Schweiz
17. - 20. Februar 2011, Tanzhaus Zürich
16. - 18. April 2011, Roxy Basel


Karten: 15 / 10 (erm) Euro
Reservierung: 089 / 32 49 42 70 oder reservierung@schwerereiter.de

   
    Cadavres Exquis ist eine Versuchsanordnung für drei Tänzerinnen, ein Tänzer und vier StreichmusikerInnen. Mit surrealistisch geschärften Sinnen versuchen wir, dem Treiben der heutigen Zeit einen Sinn abzugewinnen. Wie Don Quichotte seine Liebe sucht, so streifen wir auf unserer Suche nach dem Sinn durch das Dickicht des Gewöhnlichen, überqueren die Steppen des Alltäglichen, plündern die Schätze der Zerstreuung und erholen uns am Fluss der Langeweile. companie drift

"Il faut traquer la bête folle de l’usage" (Das rasende Tier der Gewohnheit muss gehetzt werden) André Breton

   
    Die Schweizer Repertoire compagnie drift ist ein Ensemble, das die Poesie von Grenzzuständen und die Absurdität des Alltäglichen untersucht. Die künstlerischen LeiterInnen Béatrice Jaccard und Peter Schelling arbeiten seit 1987 zusammen. Sie haben den Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2007 für ihr Gesamtwerk erhalten. Mit ihrem Tanz zwischen Abstraktion und Narration, zwischen Heftigkeit und Zartheit, gehört die Compagnie Drift zum Interessantesten, was die Schweizer Tanzszene zu bieten hat und ist auch international erfolgreich. Ihr Repertoire wurde bisher in über
31 Ländern präsentiert.
     
    Eine Kooproduktion der compagnie drift mit Nuithonie Fribourg, Schwere Reiter MUSIK München, Tanzhaus Zürich, Theater Roxy Basel
     
   

unterstützt durch: Kulturförderung der Stadt Zürich, Kanton Freiburg Kulturförderung, Loterie Romande, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Landeshauptstadt München – Kulturreferat, Ernst Göhner Stiftung, Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, Migros Kulturproduzent
Dank an Best Western ApartHotel, München

     
   




     
   

Kritiken (Ausschnitte) von der Premiere in Fribourg, Schweiz

 'Cadavres exquis' ('Köstliche Leichen') im  wahrsten Sinn des Wortes '
...Man muss die Cie Drift beim Wort nehmen. Wenn sie ihr Stück 'cadavres exquis' nennen, meinen sie zwar auch die Technik der surrealistischen Collage aber vor allem den Titel im Wortsinn. Beinahe-Leichen, in Zeitlupe sterbend, fallend und dabei ihre Bewegungen dekunstruktivierend, den Blick auf den Tod gerichtet...Ein Mittel etwas zu verhöhnen, dass in erster Linie nicht wirklich lustig ist. Gleichzeitig wird die Ästhetik des Film Noir ironisierend eingesetzt. Mit dem beinahe fliessbandartigen Wiederholen von Todeskämpfen werden diese von Cie Drift gebannt und ins Absurde verbannt. Alle diejenigen, die über einen Sinn für schwarzen Humor verfügen, werden lachen, wenn sie die 1000 möglichen Variationen über das Thema Agonie sehen. Mit brüsken, ruckartigen Bewegungen...oder auch mit der expressiven Gestik von Akteuren von Martial Arts Filmen: Um die Zeit des Todessturzes zu zerdehenen, das Spiel mit dem Scheintod zu spielen wurde eine ausgefeilte Bewegungssprache des Spottes entwickelt...Man wäre versucht, von einem konzeptuellen Stück zu sprechen wenn da nicht auch die Momente des Durchatmens wären...Momente ohne direkten Zusammenhang, die sich nun wirklich auf die surrealistische Technik der Collage beziehen...Exquisit!
La Liberté, Freiburg, CH, 26.11.2010  

Mit 'Drift im Sumpf des Absurden'...Cie Drift hat ihren neusten Wurf gelandet...Drift setzt sich mit Makabrem, Groteskem und Absurdem auseinander; eindringliche Bilder...Das Stück schafft starke Bilder und verkettet sie wie im Zeichentrick. Weit aufgerissene Angstaugen, ausgefahrene Krallen, staubwirbelnde Rennbeine...Solche Versatzstücke von emotionalem Ausdruck bilden den Bewusstseinsstrom des heutigen Zeitgenossen. Kontextlos bombardieren sie diesen auf Plakaten und Clips. Das Bewusstsein ist schon seit langem kein Fluss mehr. Vielmehr zerhackte Eindrücke. Aber endlos wiederbelebt, wie die Kriegshelden unserer Videospiele...Drift sei für ihre intelligente Art zu choreografieren beglückwünscht...'
Freiburger Nachrichten, CH, 26.11. 2010